26.04.2013: Ankerbucht Peocio (Korčula) nach dem Hafen Lučica in Lumbarda (3 sm unter Motor)
Das Barometer fiel seit 36 Stunden kontinuierlich von 1026 hp auf jetzt 1015 hp. Eine Störung mit stürmischem Wind aus Süd-Ost ist angesagt. Also bergen wir den Anker und machen ASANA in dem für diese Windrichtung sehr gut geschützten, 3 sm entfernten Hafen Lučica in Lumbarda (neben Korčula) fest. Die Marina von Korčula ist weniger gut geschützt und erst noch sehr teuer! (Toni)
Do 25.04.2013: Sonnige, ruhige Fahrt nach Korčula
5. Fahrttag (17 sm, 5 sm davon gesegelt): Es ist 15.30 Uhr. Eben steige ich die Badeleiter hoch aus dem 20grädigen Wasser. Einen ersten zaghaften Badeversuch haben wir bereits auf der Strecke unternommen.
Der Wind hielt genau das, was er versprach: praktisch nichts! Von den insgesamt gefahrenen 17 blähten sich nur über 5 sm die Segel im Wind! Eine gemütliche, sonnige Fahrt zwischen vielen Eiländern durch in die Bucht Peocio Luka in Korčula.
Zum ersten Mal in dieser Saison setzen wir den Anker; Toni gibt 40 m Kette aus. Das leise Plätschern der Wellen, bekannte und unbekannte Vogelstimmen und hin und wieder der tuckernde Motor eines kleinen Fischerboots sind die einzigen Geräusche in dieser stillen Bucht! (Lina)
So 21.04.2013: Gemütliches Segeln von Okuklje nach Polače (Insel Mljet)
4. Fahrttag (18 sm, 17 sm davon gesegelt): Die Tagesdistanz von heute ist nur gut eine Zürichseelänge. Also legen wir erst um 10 Uhr ab, winken lange Rajko nach und verlassen unseren zauberhaften, ruhigen „Bergsee“. Kaum um das Kap, im Mljetski Kanal, frischt der Wind aus Osten auf 3 – 4 Windstärken auf. Bei strahlendem Sonnenschein setzen wir Segel und fallen auf einen räumlichen Kurs ab.
Um 12 Uhr haben wir bereits die gegenüberliegende Küste der riesigen Halbinsel Pelješac erreicht. Nur Felsen und Pinien, nichts anderes ist sichtbar! Eine Q-Wende bringt uns wieder auf den Kurs Richtung Insel Mljet. Während wir das Picknick einnehmen steuert Fritzli, der Autopilot, ASANA kurssicher.
Um 13 Uhr fahren wir in die Luka Polače ein. Der leichte Wind schiebt uns langsam durch die überwältigend schöne, fjordartige Passage. Vögel zwitschern. Möwen kreisen. Kormorane fischen. Sonst ist nur das Plätschern der Wellen an den Felsen zu hören. Ein kleines Paradies, der Nationalpark von Mljet, öffnet sich uns.
Nach zwei Seemeilen biegen wir zur Ortschaft Polače ein. Bereits schwenkt Personal bei zwei Restaurants Arme und zeigt uns ihre Mooringleinen als Aufforderung, bei ihnen anzulegen. So schnell lassen wir uns aber nicht überreden und steuern eine Mole ganz hinten in der Bucht an. Hier hilft uns der Wirt von der Konoba Ankora persönlich beim Anlegemanöver. Gratis sei der Platz mit Elektrisch-Anschluss, er biete sehr gute Spezialitäten an und ausserdem verfüge er über ein Gratis-WIFI! Er hat Verständnis dafür, dass wir heute Abend noch selber kochen wollen, zu ihm aber zu Kaffee, Wein, Internet und dann morgen zum Nachtessen kommen. (Toni)
Fr 19.04.2013: Tolles Segeln von Dubrovnik nach Okuklje auf der Insel Mljet
3. Fahrttag (24 sm, davon 13 sm gesegelt): Der Wecker läutet wieder um 6:30 Uhr! Denn heute wollen wir uns vom schönen Dubrovnik trennen und zur Insel Mljet segeln. Während unseres Ablagemanövers kurvt ein riesiges Kreuzfahrtenschiff in den Hafen. Die Menschen an Bord winken uns aus grosser Höhe zu. Tausende sind an Bord! Uns ist wohler zu zweit auf ASANA!
Der angesagte Wind bleibt zuerst noch aus. So fahren wir gemütlich unter Motor der Küste und den elaphitischen Inseln Koločep und Lopud entlang bis Brsečine und steuern dann Suđurađ auf der Insel Šipan an. Hier legen wir Bug voran neben Fischerbooten an, essen etwas und unternehmen dann einen ausgedehnten Inselspaziergang, bei welchem wir wegen einer falsch gewählten „Abkürzung“ in privaten Gärten landen! Schliesslich finden wir den Weg zurück ins Dorf.
Nach dem Runden der Südspitze von Šipan frischt der Wind auf. Dies freut mein Seglerherz! Wir setzen Segel. ASANA verneigt sich vor dem Wind, nimmt Fahrt auf und gleitet elegant durch die kleinen Wellen. Herrlich, nun die Ruhe, wenn der Motor abgestellt ist und nur noch das Plätschern des Wassers am Rumpf zu hören ist! Weit voraus ist eine andere Segelyacht in der gleichen Richtung unterwegs. Bald zeigt sich, dass ASANA viel höher und wesentlich schneller segelt! Der „alte“ Regattasegler meldet sich in mir! Je näher wir der Insel Mljet kommen, umso stärker bläst der Wind. Der Kappeffekt macht sich bemerkbar. ASANA bedankt sich bei uns für das Reffen mit aufrechterem und schnellerem Segeln.
Um 15:30 Uhr sehen wir einen Landeinschnitt. Ein Kontrollblick auf den GPS bestätigt mir, dass es sich um die Einfahrt in die Bucht von Okuklje handeln muss. Also, Segel bergen, Motor starten und entlang von Wäldern und Felsen landeinwärts steuern. Die erwartete grüne Backe zieht steuerbords an uns vorbei, und dann öffnet sich eine zauberhafte Bucht, welche fast geschlossen ist und auf uns wie ein Bergsee wirkt! (Toni)
Sa 13.04.2013: Raue Verhältnisse von Zelenika (MNE) nach Dubrovnik (HR)
2. Fahrttag (36 sm, davon 13 sm gesegelt): 17:00 Uhr, Uff, wir haben es geschafft! ASANA liegt an der Hafenmauer des Yachtclubs Orsan von Dubrovnik. Müde Knochen, Beine wie nach einer Bergtour, Rücken wie nach zu intensiven Yogaübungen, vom Wind und Sonne überreizte Augen und doch glücklich über das Erreichte des heutigen Tages, nach 36 sm in rauen Verhältnissen auf dem Meer!
Bereits um 6:30 Uhr jagt mich der Wecker aus der Koje. Morgentoilette, Kaffee zubereiten, Früchte und Nüsse bereitstellen, Lina zum Morgenessen wecken. Dann Gang zur Grenzpolizei und zum Hafenamt für das Ausklarieren. Den Harbour Master muss ich zuerst telefonisch aufbieten, obwohl die offizielle Bürozeit vor einer Viertelstunde begonnen hat! Alle Formalitäten klappen. Administrativ verlässt ASANA somit nach 6 Monaten Montenegro!
09:15 Uhr laufen wir aus. Bereits bei der Ausfahrt aus der Bucht von Kotor kommt uns eine starke Dünung von rund einem Meter Höhe entgegen. Ab und zu schlägt ASANA hart im Wellental auf. Ich setzte die kroatische Gastflagge und die gelbe Flagge Q. Nach dem Kap Oštra können wir auf den richtigen Kurs abfallen. Nun haben wir während rund vier Stunden den Wind in Stärke 3 – 4 genau von hinten. Leider steht aber noch eine meterhohe Dünung aus Westen an. Diese beiden Wellensysteme produzieren massive Kreuzseen. Wellenberge türmen sich auf. Dahinter rast ASANA in Wellentäler hinunter. Wir setzen nur die Fock. Weil das Schiff so stark in den Wellen hin und her schwankt, wäre das Setzen des Grossegels zu gefährlich. Somit lassen wir den Motor mitlaufen, damit das Schiff durch die Geschwindigkeit mehr Stabilität hat. Eine Zeitlang ist es mir etwas mulmig! Eine weitere Vitamin-C-Lutschtablette, eine Cola und ein Stück Brot bringen die komischen Symptome zum Verschwinden. Mit der Einfahrt in die Bucht von Dubrovnik beruhigt sich das Meer. Wir legen am Zollsteg an. Und wieder das gleiche Prozedere: Grenzpolizei, Hafenamt und Zoll. Alles verläuft problemlos. Dobar dan, Hrvatska, wir sind da! Neben dem Hafen des Yachtclubs Orsan füllen wir bei der Tankstelle noch Diesel auf. 20 Liter für 10 Betriebsstunden der letzten zwei Tage ist für die 5,5 t schwere ASANA im üblichen, verbrauchsgünstigen Rahmen. Ein kleines Missverständnis mit Personen vom Yachtclub bringt es mit sich, dass wir zwei Anlegemanöver auszuführen haben. Also üben wir zum Saisonauftakt das Umplazieren!
Der Kaffee im Gartenrestaurant des Clubs und Linas čevapčići runden den Tag genüsslich ab. (Toni)
Fr 12.04.2013: Herrliche Segelfahrt von Bar nach Zelenika
1. Fahrttag (36 sm, davon 21 sm gesegelt): Auszug aus dem Logbuch von ASANA:
07:30 h: Wetterprognose von Wetterwelt: SE-Wind 4 – 5, Seegang 0.7 m, heiter
09:00 h: Ablegen, auslaufen und von Bar verabschieden
09:10 h: 360 Grad-Kreis drehen zur Eichung des elektronischen Kompasses
09:15 h: Fahrt unter Motor, ASANA läuft bei 2200 U/Min. 6 Kn
11:10 h: Petrovac querab, Südwind Stärke 3, wir setzen Gross und Fock
12:00 h: Budva querab, Wind lässt nach, Seegang 2, Mit Motor weiter fahren
13:00 h: Position 42o 17.5’N 18o 42.4’E, Südwind Stärke 3 - 4, wir segeln wieder, ASANA läuft 6 – 7 Kn., herrliches Panorama mit den montenegrinischen Bergen müssen, Bar verschwindet im Dunst
14:00 h – 14:40: Ansteuerung der Bucht von Kotor, drei Q-Wenden beim Kreuzen vor dem Wind, Bullentalje gesetzt
15:45 h: Vor Zelenika Segel bergen, Motor starten und ASANA für das Anlegemanöver bereitmachen
16:30 h: Festgemacht am Zollquai von Zelenika
(Toni)
Bei den Musikuntermalungen handelt es sich um über 50-jährige Kompositionen und Aufnahmen des Vaters von Toni.