Di 03.04.2012: Kreuzen von der Hafenausfahrt von Porquerolles um das Cap Bénat bis zur Hafeneinfahrt von Cavalaire
4. Fahrttag (26.1 sm): Bei wunderschönem Wetter und 2 – 3 Bft. Wind genau aus der Richtung unseres Tagesziels Cavalaire heisst es heute Aufkreuzen auf der gesamten Etappe. Die Bedingungen sind für mich optimal zum Erlernen des Am-Wind-Segelns unter präziser und anspruchsvoller Anleitung von Skipper Toni. Ich sage zu mir: „Das braucht Jahre und Tausende von Meilen Übung, um diese Erfahrung zu bekommen“. Einem Wald von Fischernetzen haben wir unterwegs auszuweichen, das braucht einige Schläge (sehr gute Übung für mich). Ohne eine Motor-Seemeile erreichen wir den Hafen von Cavalaire. Da heisst es dann Deck schruppen unter Zuhilfenahme von Backpulver (Tagestipp des Skippers). Anschliessend erleben wir, wie sich selbst der langjährige Hochseeskipper Toni von einer Segelregatta jugendlicher Jollensegler begeistern kann. (Martin)
Mi 04.04.2012: Segeln mit Kreuzseen, Regenschauern und Wind mit 3 -4 Bft. von Cavallaire um die Caps Lardier, Camarat und St. Tropez nach Fréjus bei St. Raphael
5. Fahrttag (30.3 sm): Ein wenig bedrückend war das Aufwachen heute Morgen schon: Alles grau in grau und nicht der leiseste Wind. Also zuerst Motoren, rund um das Kap Lardier. Dann kommt der Wind von 3 – 4 Bft. wie in der Wettervorhersage angekündigt, prompt. Ob dieser uns wohl vor dem Regen bewahrt, welcher sonst rundherum zu sehen ist? Eine interessante Segeletappe auf Kreuzkurs steht uns bevor. Wir passieren Kap Taillat und Kap Camarat. Ein Wechsel von Reffen und Ausreffen ist für mich wieder einmal mehr eine ausgezeichnete Privatlektion im Segeln. Und die Live-Belts benutzen, auch das darf nicht fehlen. Zwischendurch packt’s auch unseren Skipper mal wieder und wir müssen das Ruder frei geben, damit auch er wieder einmal einige Kreuzseen geschickt nehmen kann (es darf ja nicht schlagen, wenn ASANA eine Welle nimmt). Ein Zollboot nimmt Kurs auf uns und die Mannschaft beobachtet uns mit dem Feldstecher … was die wohl von uns denken. Weil der Wind am Schluss fast vollständig zusammenbricht, erreichen wir den Hafen von Fréjus unter Motor. Einzelne Regenschauer gehen jetzt in einen langweiligen Dauerregen über. Heizen und etwas „Rosé“ als Einlaufdrink heitern wieder auf. Als wäre nicht ohnehin genug Wasser da, erzeugen wir einen wuchtigen Wasserschwall, indem wir den Hydranten auf dem Steg nicht mehr absperren können. Die Hafenmannschaft muss uns zu Hilfe kommen.
Zum Tagesschluss hat Toni noch einen zweifachen Grosseinsatz: Zuerst im Internet (Hochladen von Berichten und Fotos, Abfragen von Wetterdiensten), im WLAN der Bäckerei. Anschliessen dann in der Küche (Risotto, so fein!!). (Martin)
Do 05.04.2012: Fantastisches Segeln mit dem Gennaker von Fréjus aus, vorbei am Massif d'Esterelle und den Inseln St. Honorat und St. Marguerite, nach Antibes
6. Fahrttag (31.9 sm): Nach nebligem Morgen (nicht wegen des vorabendliches Alkoholgenusses), bricht die Sonne durch und ein wunderbarer Tag kündigt sich an. Per Motor passieren wir die Ile d'Or und das beeindruckende Massif d'Esterelle. Ein Abstecher zur Bahnbrücke bei der Rade d'Agay ist sehr lohnend. Inzwischen hat sich der Wind von 1 auf 3 - 4 Bft. aus raumer Richtung entwickelt. Wir setzen Grossegel und erstmals den Gennaker und haben das grosse Glück, 13.5 sm in 2 Stunden auf dem gleichen Bug zu segeln. Eine maximale Geschwindigkeit von 8.9 Kn. begeistert unsere Seglerherzen! Im Hafen Vauban von Antibes werden wir wegen eines Anlasses abgewiesen. Unsere Nachfrage beim Nachbarhafen bleibt ohne Antwort. Dafür meldet sich der Hafenverwalter des Hafens St. Laurant per Funk und bietet uns freundlicherweise einen Liegeplatz an.
Mit einer feinen Henkersmalzeit heuere ich etwas wehmütig von ASANA ab. (Martin)
Fr. 06.04.2012: Karfreitag: Segeln zu zweit von Antibes aus, vorbei am Cap Ferrat, über Monaco und dem Cap Martin nach Menton
Heute Morgen essen wir das letzte Mal mit Martin zusammen. Seine Segeltörnzeit ist zu Ende. Wir verabschieden uns bei herrlichem Sonnenschein um 8.45 Uhr.
7. Fahrttag (20.2 sm): 11.30 Uhr: Wir Zwei legen vom Hafen St. Laurent ab und setzen um 12 Uhr bei Windstärke 2-3 Bf. die Segel. Eine Korsika-Fähre steuert direkt auf uns zu. Da wir ja vortrittberechtigt sind, macht die Fähre einen Bogen um uns herum Richtung Ufer.
13.00 Uhr: Wir erreichen querab das Cap Ferrat und steuern Richtung Monaco. Vor dem Fürsten-Palast wechseln wir mit einer Q-Wende bei 2-3 Bf. zum Cap Martin. Nach dem Cap sehen wir unser heutiges Ziel Menton.
Die Capitainerie des alten Hafens Menton meldet, das kein Schiffsplatz frei ist. Der Hafen informiert uns, dass im Hafen von Menton Garavan noch Platz frei ist. Bei der Funkverbindung mit der Capitainerie wird uns die Platznummer 18 zugeteilt. Zur Freude von uns Beiden, bemerkten wir, dass die Dusche und das WC 8 m vor unserem Platz ist. Mein morgendlicher WC-Spaziergang ist um einige Minuten verkürzt worden.
Der „Znacht“, gekocht von Toni, Vorspeise „Crêpes–Fromage“, Hauptspeise „Pasta Pomodoro e Basilico“ und Dessert „Cremé Brulé“ schlägt meine kleinen Kochmöglichkeiten im Nu. Natürlich durfte der Apero „Cola-Cognac“, der Vorspeisedrink „Cuvée du Golfe de Saint-Tropez“ und der Hauptspeisedrink ein roter „Luberon“ nicht fehlen. Wir werden hernach sicher einen guten Schlaf geniessen und uns auf den kommenden Tag freuen. (Hansruedi)
Sa 07.04.2012: Ostersamstag: Schwerwettersegeln mit ASANA von Menton nach San Maurizio (Imperia)
8. Fahrttag (24.9 sm): Nach der üblichen Morgentoilette und dem Morgenessen, bereiten wir uns und ASANA für das Segeln mit Starkwind vor, denn die Wetterprognose sagt für die ligurische Küste WSW-Wind in der Stärke 5 und Wellen mit 1 m voraus! Da es sich dabei um Durchschnittswerte handelt, müssen wir mit Böen in der Stärke 6 und mit Wellen in der Höhe von 1.5 m rechnen! Wir spannen vom Heck bis zum Bug auf beiden Seiten Sicherheitsbänder für die Sicherheitsgurten, welche wir bereits vor dem Ablegen anziehen. Für die bessere Kontrolle der Fock (Vorsegel) auf dem Raumwindkurs (Wind von hinten) montiere ich backbords und steuerbords Barberholer. Im Schiff wird alles sturmsicher verstaut. Die Zwischenverpflegung ist in Tupperwaredosen und die Getränke sind im Kühlschrank bereitgestellt. In der Thermosflasche steht warmer Tee zur Verfügung. Wir ziehen Pullover und leichte Regenjacken an. Schliesslich nehmen wir zur Vorbeugung gegen die Seekrankheit eine 500 mg Vitamin C-Tablette.
Nachdem alle Sicherheitschecks erledigt sind, starten wir um 11:30 Uhr den Motor. Die Ausfahrt aus unserem Bootsplatz ist für den herrschenden Wind sehr eng. Also, allen Mut zusammennehmen, reichlich Schub auf die Schraube geben und schon sind wir im äusseren Hafenbecken, wo wir, Kreise drehend, alle Fender und Taue verstauen. Jetzt sind wir bereit und steuern auf die Hafenausfahrt zu. Die ersten Wellen begrüssen uns mit Salzwasserduschen. Die Fock wird ausgerollt, und nun sticht ASANA durch die Wellen. Wir müssen uns zuerst an die rauen Verhältnisse gewöhnen. Nach dem Capo Mortala können wir mit dem neuen Kurs etwas abfallen. Die Wellen schieben ASANA jetzt mehr achterlich (von hinten). Jede Welle hebt mit Wucht das Heck an und lässt uns in das nächste Wellental gleiten. Wir wechseln uns beim Steuern regelmässig ab, weil jetzt am Ruder hohe Konzentration gefragt ist.
Um 13:00 Uhr haben wir bereits San Remo erreicht. Der Wind wird stärker. Die Windanzeige zeigt regelmässig zwischen 20 und 25 Konten an, was Windstärke 6 entspricht! Einzelne Wellen sind höher als 2 m! Schaut man nach hinten, meint man, die nächste Wellen steige ins Schiff ein! Doch das breite Heck von ASANA hebt sich immer wieder brav auf die Welle, so dass unser Cockpit ganz trocken bleibt. Wir fühlen uns, trotz der rauen Verhältnisse absolut sicher. Eine Gleitfahrt die Wellen hinunter folgt auf die andere. 8 Knoten, 9 Knoten, 10 Knoten und schliesslich die Rekordgeschwindigkeit von 11.8 Knoten (nach GPS) bringen uns zum Jubeln. ASANA rauscht über die Wellen fast wie ein Motorboot, aber mit Segelkraft! Nie haben wir das Gefühl, uns oder ASANA zu überfordern. Sicherheitshalber nehmen wir eine weitere Vitamin-C-Tablette. So haben Hansruedi und ich überhaupt keine Probleme mit dem unregelmässigen Schaukeln. Wir sind ganz allein unterwegs. Kein anderes Schiff ist sichtbar! Jetzt gleitet San Lorenzo an uns vorbei.
Bei unserem Ziel, Imperia, sehen wir bereits von weitem den 50 m hohen Hügel, auf welchem San Maurizio gebaut ist. Wir steuern den Hafen an. Ausgerechnet jetzt zeigt die Windmessanlage 35 Knoten, d.h. Windstärke 8 an. Wir rollen die Fock ein, und sind jetzt froh, dass ASANA einen starken Motor hat, welcher uns sicher in den Hafen bringt. Die Mannschaft eines Segelschulschiffs weist uns zu den Gästeplätzen, wo der Bootsnachbar aus Schottland uns beim Anlegemanöver behilflich ist. Auf meine Anmeldung per Funk bei der Hafenverwaltung, werde ich kurz darauf mit einem Auto zum Büro abgeholt. Der Hafenmeister fragt mich skeptisch, warum das Schiff ausgerechnet ASANA heisse. Mit meiner Antwort, dass wir YOGA betreiben ist er zufrieden, weil er selber auch YOGA praktiziert. An Land bewegen wir uns wie alte Seeleute. Die Hafenmole, die Strassen und die Pizzeria, alle schaukeln!
Nach dem obligaten „Absackerle“ legen wir uns in die Kojen und schlafen sehr schnell ein. Was für ein Tag! Noch nie sind wir bei solchen Verhältnissen und so schnell gesegelt! Für die 24.1 sm benötigten wir lediglich 3 ¼ Stunden. Dies entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 7.4 Knoten! Unsere Hanse 342 ist zwar kein Schwerwetterschiff, aber es lässt sich damit ganz gut und sicher im schweren Wetter segeln! (Toni)
Mo 09.04.2012: Ostermontag: Unter Motor bei Kreuzseen, Gegenwind und Kälte von San Maurizio (Imperia) nach Finale Ligure
9. Fahrttag (27.4 sm): Auf dem Meer unterwegs zu sein, bedeutet nicht immer eitlen Sonnenschein und eindrucksvolle Segelstrecken zu erleben. Heute ist es kühl. Es windet mit 2 -3 Bft. genau aus der Richtung, wo wir hin wollen (NNE). Zusätzlich hat sich eine hässliche Kreuzsee von rund 1 m Höhe gebildet (Wellen aus verschiedenen Richtungen). An segeln ist nicht zu denken. Um 11:00 Uhr laufen wir unter Motor aus und werden dann von den Wellen durcheinander geschüttelt. Wenigsten regnet es nicht, wie vorausgesagt. Es ist wirklich unangenehm. ASANA wurde für heute offensichtlich von der Firma Dr. Wander gechartert, um Schüttelbecher für Ovomaltine zu testen! Fast beneiden wir unsere Angehörigen, welche zu Hause in der warmen Stube sitzen! Mit 2 Tabletten Vitamin-C, Fliessjacken, Ölzeug, warmem Tee und Schiffsbrot aus der Büchse von Rolf und Denise ist es aber erträglich. Gerade haben wir das Capo Berta gerundet, da braust von hinten eine grosse, graue Motoryacht auf uns zu. In den Wellen wird sie weit abgehoben, beginnt fast zu fliegen. Sie nimmt nahe von uns Fahrt weg, und jetzt realisieren wir, dass es die Guardia Finanza ist. Wir sind doch nicht aus dem Clan der Steuerflüchtigen! Sie beobachten uns, grüssen freundlich zurück und rasen wieder Richtung San Maurizio weg. Dann lassen wir das berühmte Capo Mele backbords liegen. Vor uns steigt jetzt die Isola Galinara aus dem Meer. Beim Kurs von ASANA liegt jetzt Finale Ligure an, welches wir bereits 12 sm entfernt erkennen können. Die Wellen haben sich etwas beruhigt. So vergehen die 5 ½ Stunden Motorenfahrt doch unterhaltsam, bis wir uns vor dem Hafen für das Anlegemanöver bereit machen. Ich studiere nochmals die wertvollen, italienischen Sätze, welche Angela uns beigebracht hat und nehme allen Mut zusammen, um mich erstmals in italienischer Sprache über den Funk beim Hafenmeister anzumelden. Es geht so gut, dass ich sogar verstehe, welche Anweisungen er mir gibt! Unser Anlegemanöver lockt viele Zuschauer an. Wir geben der Schweizer Flagge keine Blösse und kurven nach römisch-katholischer Art (mit dem Heck voraus) sauber in den freien Bootsplatz, wo einige helfende Hände unsere Taue in Empfang nehmen. Die Anmeldeformalitäten erledigt der Hafenmeister direkt auf dem Bootssteg, natürlich in italienischer Sprache, eine andere kann er nicht!
Nach echter Schweizer Manier gibt es heute zum z’Nacht aus Hansruedis Küche gemischten Salat, Rösti und Caramel-Köpfli. Den Rosé und den Rotwein haben wir aus Frankreich hinüber geschmuggelt! (Toni)
Di 10.04.2012: Durch das Tiefdruckgebiert im Golf von Genua von Finale Ligure nach Lavagna
10. Fahrttag (47.5 sm): Erstmals nehmen wir uns mit ASANA eine längere Tagesstrecke vor. Die Wetterprognose sagt für morgen Starkwind mit Wellen von 1.7 m voraus. Der Hafenmeister empfiehlt uns, die Überfahrt von Finale Ligure nach Lavagna besser heute vorzunehmen. Der Wecker reisst uns um 06:00 Uhr aus dem Schlaf. Nach kurzer Morgentoilette und üblichem Frühstück, verabschieden wir uns vom freundlichen Hafenmeister und fahren um 08:35 Uhr aus dem Hafen. Kaffee, Tee, Cola, Brot, Käse usw. für unterwegs sind bereitgestellt. Mit fünffacher „Sandwichbekleidung“ schützen wir uns gegen Kälte und Nässe. Beim Capo Noli verlassen wir diese ligurische Küste und steuern mit dem Kurs von 78 Grad Richtung Lavagna die andere ligurische Küste an. Wieder meint es Rasmus am Anfang nicht gut mit uns. Regenschauer ziehen vorbei und der Wind weht genau aus der Zielrichtung! So sind wir um unseren starken Motor dankbar. Um 12:50 Uhr hat ASANA die 600. Seemeile auf See erreicht! Eine Dünung aus Süd kommt auf. Alte und neue Wellen bilden wieder unangenehme Kreuzseen. Um 13:30 Uhr wechselt der Wind abrupt seine Richtung von ENE auf SE in der Stärke 4 - 5. Wir setzen die Fock. Der Vortrieb des Vorsegels allein reicht, um ASANA mit 5.5 Knoten durch die Wellen zu schieben. Um 14:10 Uhr stellen wir auf dem AIS einen Kollisionskurs mit dem Eurocargo VENEZIA fest. Das Frachtschiff passiert uns schliesslich achterlich. Statt wie vorgesehen bei der Punta di Portofino, erreichen wir wegen der Abdrift das Ufer vor der Punta de la Chiappa. Der Motor hilft uns über die kleine Strecke längs der hochaufragenden Felsen. Nun können wir alle Segel setzen und Richtung Lavagna abfallen. Hoch am Wind liefert ASANA für Hansruedi einen richtigen Endspurt. Genau vor der Hafeneinfahrt erreichen wir um 17:15 Uhr nach 8 2/3 Stunden Fahrt und 47.5 sm Lavagna, bergen die Segel, bereiten uns für die Einfahrt vor und melden uns per Funk bei der Capitaneria. Uns wird der Platz Nr. 27 zugewiesen. Das Anlegemanöver gelingt uns wieder ausgezeichnet.
Müde, aber zufrieden gönnen wir uns ein gutes Essen im nahen Restaurant. An Land bewegen wir uns wie alte Seeleute. Der feste Boden schaukelt fortwährend! (Toni)
Mo 16.04.2012: Fahrt von Lavagna aus, entlang der Cinque Terre, nach Le Grazie bei Portovenere
11. Fahrttag (34.2 sm): Kurz vor 10:00 Uhr verabschiedet Lina uns per Funk auf Italienisch von der Capitaneria, welche uns eine gute Reise wünscht. Nun können wir nochmals die zauberhaften Ortschaften dieser Gegend vom Meer aus bestaunen: Sestri Levante, Riva, Moneglia, Anzo, Levanto, Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore. Sonnenschein und Regenschauer wechseln sich ab! Wir brauchen einige Schichten an Kleidern! Eigentlich wären wir ja im Süden. Aber Schweizer Verwandte berichten uns von Kälte und Schneefall. Dies tröstet uns darüber hinweg, dass Rasmus, der Gott des Windes, es mit uns auch heute nicht gut gemeint hat! Die Passage zwischen Portovenere und der Isola Palmaria wage ich nicht. Die garantierte Wassertiefe beträgt lediglich 2.40 m! Also wählen wir die Durchfahrt zwischen der Isola del Tino und der Isola Palmaria. Kurz nach der Hafeneinfahrt von La Spezia zweigen wir in die zweite Bucht nach links nach Le Grazie ab. Dort finden wir an der Quaimauer einen Liegeplatz. Der Hafenmeister weist uns mit dem Bug voraus ein und hilft uns beim Festmachen von ASANA. Anschliessend fahren wir zur Besichtigung nach dem bezaubernden Portovenere. Auf der Rückfahrt kann der Bus-Chauffeur keine Billette mehr anbieten, was uns wieder einmal eine Gratis-Busfahrt beschert!
Smutje Lina tritt anschliessend in der Kombüse erfolgreich in Aktion. (Toni)
Di 17.04.2012: Segeln von Le Grazie (Portovenere), an den Marmorsteinbrüchen von Carrara vorbei, nach Viareggio
12. Fahrttag (22.5 sm): Der Himmel ist grau verhangen, was uns nicht besonders motiviert, früh aufzustehen! Doch wir haben beschlossen, heute Viareggio anzulaufen. Schon bald klart der Himmel auf und die Sonne lacht uns entgegen. Das hübsche Städtchen Portovenere entschwindet bald in unserem Kielwasser. Zuerst lässt der Wind noch auf sich warten. Mit dem Passieren der Punta Bianca verlassen wir das ligurische Meer und ASANA bewegt sich nun in toskanischen Gewässern. Während einer halben Stunde eskortiert uns sogar ein Schnellboot der italienischen Marine, weil sie offensichtlich sichergehen wollen, dass wir die Küstennähe nicht verlassen, da auf offener See scharf geschossen wird. Ein schöner Südwestwind erlaubt uns, mit 6 Knoten Fahrt an Carrara mit seinen hell leuchtenden Marmorsteinbrüchen und an den 30 km langen Badestränden von Carrara, Marina di Massa und Viareggio vorbei zu segeln.
Bereits um 14:35 Uhr erreichen wir die riesige Marina von Viareggio mit 1800 Bootsplätzen und einige Werften für Megayachten. Der freundliche Hafenmeister weist uns in einen freien Platz ein. Für die kommenden Tage wird raues Wetter auf See vorausgesagt. Aus diesem Grund bleiben wir für einige Tage in Viareggio. Von hier aus können wir die sehenswerten toskanischen Ortschaften gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln besuchen. Spät abends spazieren wir über die Hebebrücke des Kanals, welcher den Hafen vom Zentrum von Viareggio trennt und finden nach langem Suchen eine Pizzeria, welche geöffnet hat. Ausgerechnet um drei Minuten verpassen wir das Öffnen der Brücke für die Nacht! Durch den erforderlichen Umweg verlängert sich unser Heimweg zu ASANA um eine halbe Stunde! (Toni)
Sa 28.04.2012: Gemütliche Fahrt von Viareggio aus, vorbei an Pisa, nach Livorno
ASANA ist nach 700 Seemeilen auf dem Meer gut unterwegs!
13. Fahrttag (21.7 sm): Der heutige Tag beschert uns dank dem Scirocco schönes, warmes Wetter. Der Wind weht nur leicht, so dass wir den Segeln auf ASANA zwischendurch mit dem Motor nachhelfen. Vorbei an Marina di Pisa gelangen wir zur Einfahrt in den Hafen von Livorno. Zwischen grossen Öltankern, mächtigen Fähren und riesigen „Traumschiffen“ findet unsere kleine ASANA den Weg in den Sporthafen des hiesigen Yachtclubs, wo uns der freundliche Hafenmeister in einen Platz einweist. Das Anlegemanöver meistern wir in Rekordzeit, so dass der Einlaufdrink nicht lange auf sich warten muss. Heute konnte ich die 700. Seemeile mit ASANA auf dem Meer registrieren! Im Hafen ist über diese Wochenende ein grosses Fest im Rahmen der jährlichen Segelregatta der Marineakademie von Livorno mit Crews aus der ganzen Welt im Gange. Begleitveranstaltungen sind Ausstellungen, Vorführungen, Musik und Fressständen aller Art. Die Pizza in der Stadt entlastet für heute den Smutje, ist sehr günstig, überzeugt uns aber nicht ganz! (Toni)
Ja, das von Toni erwähnte Anlegemanöver in Rekordzeit! So was habe ich noch gar nie erlebt; ich musste grad abhöckeln, kam gar nicht mehr nach, so schnell haben wir festgemacht! Wieso, warum? Einfach Glück? (Lina)
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