Unser Route mit ASANA im Mai 2012 (Livorno bis zur Insel Ventotene)

Di 01.05.2012: Stürmische Überfahrt mit Regenschauern und drehenden Winden von Livorno zur Insel Capraia

 

14. Fahrttag (39.8 sm): Auszug aus dem Logbuch:

10:00 Uhr:  Wir lassen Livorno hinter uns liegen und steuern mit Kurs 215 Grad in Richtung der Insel Capraia. Im Moment ist die Bewölkung noch aufgelockert, das Wasser ölig, flach. Kein Wind. Unser Jockel brummt zuverlässig vor sich hin und schiebt ASANA mit 6 Knoten Fahrt. Im Osten braut sich aber mit einer grauen Wand etwas zusammen!

12:00 Uhr:  Der angekündigte SE-Wind setzt ein, und bald darauf auch der Regen! Wir können nun unter Segel auch den direkten Kurs 215 einhalten. Wir haben keine Landsicht mehr. Der Regen deckt alles zu. Unser Standort gemäss GPS ist 43o 23.1‘ N und 10o 08.5‘ E. Ohne Instrumente würden wir im Kreis herum fahren! Wiederholt ruft die Küstenwache von Livorno über den Funk per Dringlichkeitsmeldung (PAN – PAN – PAN) alle Schiffe auf, nach einer über Bord gefallenen Person Ausschau zu halten!

13:00 Uhr:  Steuerbords zieht die Gefängnisinsel Gorgona, die erste toskanische Insel, an uns vorbei und voraus werden die Konturen der Insel Capraia sichtbar.

14:00 Uhr:  Schaumkronen bilden sich auf den Wellenkämmen. Für mich das Zeichen, uns anzugurten und das 1. Reff zu setzen. ASANA verdankt es mit einer tollen Geschwindigkeit zwischen 6 und 7 Knoten.

14:20 Uhr:  Die Schaumkronen verdichten sich. Rolfs Schweizerflagge knattert im Wind, welcher unterdessen Stärke 5 erreicht hat. Für mich das Zeichen, das 2. Reff zu setzen. So lässt sich ASANA problemlos steuern.

15:00 Uhr:  Der Regen peitscht mir ins Gesicht. Es gibt wirklich angenehmere Arten zu segeln! Wer eben eine Reise tut, der kann etwas erzählen. Und die meisten Leute sterben sowieso im Bett! Also lieber segeln, als zu Hause bleiben! ASANA pflügt sanft durch die Wellen. Ich fühle mich absolut sicher. Lina sitzt im Schutz der Sprayhood und löst mich am Ruder ab, wenn ich Logbuch führen oder auf die Toilette gehen muss. Das WC-Geschäft hat bei diesen Verhältnissen etwas mit Akrobatik zu tun. Ich verkeile mich im WC, es verhält sich wie eine Achterbahn, entledige mich mit grosser Anstrengung des Ölzeugs und schliesslich kann ich mich auf den schiefen Thron setzen! Angekleidet, zurück am Ruder stelle ich fest, dass der Wind innert wenigen Minuten über Süd nach Westen dreht. Nach der erforderlichen Wende segeln wir durch eine dichte weisse Regenwand, aber wir können wieder den Kurs von 215 Grad halten! Harte Böen in der Stärke 6 fallen ein, doch ASANA nimmt sie ohne Probleme!

16:00 Uhr:  Der Regen nimmt ab, und damit wird die Insel Capraia klar voraus sichtbar.

16:45 Uhr:  Vor der Hafeneinfahrt angelangt, lachen uns blauer Himmel und die Sonne entgegen. Wir bergen die Segel und bereiten uns für das Anlegemanöver vor.

17:10 Uhr:  ASANA liegt gut vertäut am Stadtquai von Capraia. Was nass ist, hängt Lina in die Reling an die Sonne. Heute haben wir total 39.8 sm in etwas mehr als 7 Stunden zurückgelegt, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 5.5 kn. (10 km/h) entspricht! Den Einlaufdrink haben wir heute wirklich verdient! (Toni)

 

Meine Eindrücke von diesem Segeltag:

1. Mai in Italien: jetzt sind WIR endlich mal früh parat zum Auslaufen, aber unseren Hafenmeister finden wir statt wie abgemacht um 08.00 Uhr erst um 09.15 Uhr. Als ordentliche Schweizer wollen wir doch den Porto Mediceo schuldenfrei verlassen! Die See liegt da vor uns wie blank geschliffen, kein „Chrüseli“ stört das harmonische Bild, wie geschaffen für ein Segelschiff!!! Nach gut zwei seeeehr gemütlichen Motorenstunden ändert sich „noudisnou“ die Stimmung! Wind kommt auf, genau richtig, immer mehr, schlussendlich segeln wir mit zwei Reffs unserem Ziel entgegen. Die beiden gröberen Regenfronten lassen zwar unsere Gesichter prickeln, aber wirklich gross stören sie uns kaum, nicht mal mich, Gott sei Dank! Woher stammt nur meine innere Ruhe? Selbst das Bergen der Segel bei rechten Fallböen ab den Hängen der Isola Capraia löst in mir keine Angstgefühle aus! Ich fühle tiefe Dankbarkeit und kann mich kaum fassen ob der strahlenden Sonne, des tiefblauen Himmels und des üppigen Grüns vor der Hafeneinfahrt. Beim grossen Aufräumen und dem vorsichtigen Öffnen der Schranktüren nach dem Segeln mit grosser Krängung geht nur ein einziges Weinglas zu Bruch. Scherben bringen bekanntlich Glück, schon wieder, gell, Antoinette!? (Lina)

Do 03.05.2012: Gemütliches Inselhüpfen von Capraia nach Marciana Marina auf der Insel Elba

 

15. Fahrttag (23.6 sm): Wir verabschieden uns von der schönen Insel Capraia und nehmen bei herrlichem Sonnenschein Kurs auf die Insel Elba. Kurz nach der Hafenausfahrt weht der Wind günstig und wir geniessen das ruhige Gleiten von ASANA durch die See. Eine Abwechslung bietet eine Fähre, welche mit uns kurz auf Kollisionskurs liegt. Nach dem Mittag schläft der Wind ein. Der Motor schnurrt nun leise und schiebt ASANA dem Hafen des Städtchens Marciana Marina auf der Insel Elba zu, wo wir nach gelungenem Anlegemanöver bereits um 15:00 Uhr am Platz Nr. 5 den Einlaufdrink geniessen. (Toni) 

Mo 07.05.2012: Traumhafter Segeltag von Marciana Marina (Insel Elba) nach Marina di Grosseto

 

16. Fahrttag (44.4 sm): Nach dem Ruhe- und Regentag im Hafen von Marciana Marina findet der Morgenkaffee heute bereits um 7 Uhr statt! ASANA wird für den Segeltag bereitgestellt. Etwas Kummer bereiten uns die Leinen des Maindrop-Systems, welche sich aus unerklärlichen Gründen immer wieder verdrehen! Um 09:30 Uhr verlassen wir den beschaulichen Hafen und setzen sofort Segel. Weil der Wind zuerst für das bestehende Wellenbild etwas zu schwach ist, lassen wir den Motor rund eine halbe Stunde mitlaufen. Dann ist für 7 1/2 Stunden segeln bei traumhaften Verhältnissen mit Sonnenschein und 3 -4 Windstärken angesagt. Zuerst geht es der Nordküste von Elba entlang, vorbei am Capo Enfona, an Portofferaio und am Capo Pillardet. Wir weichen einer Elbafähre etwas aus, welche unseren Weg kreuzt. Die Isola Palmaiola und die Isola Cerboli lassen wir steuerbords liegen. Eine schwache Dünung aus Süden mischt sich mit den kleinen Wellen des Windes, was eine sehr unregelmässige Wellenstruktur ergibt.

 

Richtig gesteuert, meistert ASANA die 800. Seemeile auf dem Meer problemlos! Wir geniessen das stundenlange fantastische Segeln ohne grosse Manöver. Bereits um 14:00 Uhr erreichen wir das Feriendorf Punta Ala, wo wir mit einer sog. Q-Wende unseren Kurs ändern. Die kleine Isola Sparviero runden wir backbords. Nun liegt der Kurs 150 an, mit der Insel Giglio 20 sm gerade voraus, welche wir aber nicht anlaufen wollen (Scretino lässt grüssen!). Weil wir vor dem Wind kreuzen, sind noch zwei weitere Q-Wenden bis zur Hafeneinfahrt von San Rocco in Marina di Grosseto erforderlich. Vor dem Hafen angelangt melden unsere Instrumente, dass wir heute in 8 Std. 44 sm (80 km) weit gefahren sind, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,5 kn (10 km/h) entspricht!

 

Lina ruft per Funk die Capitaneria auf und meldet uns an. Postwendend kommt ein Schlauchboot mit dem Ormeggiatore (Anbinder) aus dem Hafen auf uns zu gefahren. Es weist uns ein in die schwierige Fahrrinne durch die versandete Hafeneinfahrt. Ganz neu für uns, ein Lotsenboot zur Verfügung zu haben! Die Hafenanlage San Rocca ist ganz neu und sehr grosszügig angelegt. Wir fühlen uns hier auf Anhieb wohl und sicher. Die eigentliche Stadt Grosseto liegt etwa 7 km landeinwärts.

 

Glücklich und müde genehmigen wir uns einen Einlaufdrink, räumen ASANA auf und freuen uns auf den Eintopf aus Lina’s Kombüse. (Toni)

Mi 09.05.2012:  Abwechslungsreiches Segeln von Marina di Grosseto, vorbei an der Insel Giglio mit der gekenterten Costa Concordia, nach der Cala Spalmatoi auf der Isola Giannutri

 

17. Fahrttag (32.8 sm): Auszug aus dem Logbuch:

07:00 h: Wetterbericht über Internet (Zygrip-Daten und Sailing Weather): bewölkt, Wind NW 1 – 2, Seegang 0.2 – 0.5 m.

10:00 h: Der Ersatz des GPS, welcher die Bordelektronik von ASANA mit NMEA-Daten versorgt, ist im Yachtshop des Hafens innert Tagesfrist eingetroffen. Der alte ist ausgestiegen!

11:30 h: Wir verlassen den Hafen bei leicht bewölktem Himmel und bei Flut. Obwohl es sich dabei nur um 30 cm handelt, sind diese für ASANA ausschlaggebend für das gefahrlose Durchqueren der versandeten Hafeneinfahrt. Der Ormeggiatore weist uns noch den optimalen Weg. Vor dem Hafen setzen wir bereits die Segel und nehmen mit Motorenunterstützung Kurs auf das Capo Uomo.

13:30 h: Auf Position 42o 32‘ N und 11o 0.9‘ E bringt der Wind allein genügend Vorschub.

14:30 h: Der regelmässige NW-Wind in Stärke 2 – 3 erlaubt uns, den Gennaker zu setzen. ASANA quittiert dies freudig mit 6 Kn. Fahrt.

15:30 h: Der Wind nimmt ab. Wir bergen den Gennaker und fahren ein Stück unter Motor. Neben uns, ein trauriges Bild, die Isola Giglio mit der gekenterten Costa Concordia zieht an uns vorbei!

16:30 h: Der achterliche Wind nimmt wieder zu. Die Segel, die Bullentalje für den Grossbaum und der Barberholer für die Fock sind schnell gesetzt.

16:50 h: Wir kreuzen vor dem Wind. Bei der Position 42o 17.2‘ N und 11o 9.1‘ E wählen wir eine Q-Wende (trotz Wind von hinten mit dem Bug durch den Wind drehen). Wir ziehen dies aus Sicherheitsgründen einem Halsemanöver vor (mit dem Heck durch den Wind drehen).

17:20 h: Vor der Einfahrt zur grossen Bucht auf der Isola Giannutri bergen wir die Segel und fahren in den hintersten, nur 60 m breiten Teil, der Cala Spalmatoi, wo wir ASANA nach 32.8 sm Fahrt an einer ausgelegten Boje festmachen.

 

ASANA hat nun in diesem Jahr bereits über 500 sm zurückgelegt und dabei die südlichste Insel des toskanischen Archipels erreicht! Die Ferienhäuser am Hang sind noch unbewohnt. Nur das Schreien der Mittelmeermöwen unterbricht die friedliche Ruhe hier.

 

Damit Lina kochen kann, nehmen wir das erste Mal in diesem Jahr die Gasversorgung auf ASANA in Betrieb! In den Häfen hatten wir stets einen Elektrischanschluss. (Toni) 

Do 10.05.2012: Gemütliches Segeln von der Isola Giannutri nach Civitavecchia

 

18. Fahrttag (36.6 sm): Heute seit vier Wochen bin ich auf ASANA! Und wer nur hat gestern Abend den gloriosen Vorschlag gebracht, heute Morgen in der Bucht Spalmatoi den Sonnenaufgang zu erleben? Und wer bringt kurz vor sechs Uhr kaum die Augen auf? Natürlich ich! Sie tritt dennoch auf, die Sonne, und ihre Strahlkraft wärmt uns augenblicklich! Die ersten Möwen schreien schon wieder, verschiedenste Vögel singen ihr jubilierendes Morgenlob! Dankbar für diese kostbaren Augenblicke kuscheln wir nochmals kurz in die Koje.

 

Doch schon bald rufen Meer und Wind! Wir setzten die Segel und lassen die letzte Insel des toskanischen Archipels, die stille Isola Giannutri, hinter uns. Gut sechs Stunden gemütliches Segeln bei 2 – 3 Beaufort Wind bringt ASANA unserem Ziel näher: der Hafen Riva di Traiano bei Civitavecchia, bereits im Tyrrhenischen Meer. Eine Stunde vor der Hafeneinfahrt schläft der Wind ein. Das passt mir ganz gut, denn bei Wind, vor allem jeweils bei Starkwind, ASANAs Gross-Segel zu bergen, davor habe ich Respekt.

 

Der angerufene Ormeggiatore weist uns einen guten Hafenplatz zu; wir fühlen uns hier sofort wohl und beschliessen spontan, ca. eine Woche zu bleiben. (Lina)

Sa 19.05.2012: Fahrt von Civitavecchia nach dem Porto Turistico di Roma in Ostia

 

19. Fahrttag (30.4 sm): Ist es nicht langweilig, 5 ½ Stunden mit dem Schiff geradeaus zu fahren, wenn man die gleiche Distanz mit dem Auto oder mit der Bahn in einer Stunde schafft? Dies werden wir ab und zu gefragt. Dazu sagen wir ja, es wäre, wenn es nur darum ginge, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Das langsame Unterwegssein mit dem Segelschiff und das Leben auf dem Segelschiff haben aber ihren besonderen Reiz. Der Weg ist für uns auch ein Ziel! Aus diesem Grund schreibe ich heute auch einmal etwas von dem, was im Logbuch nur zwischen den Zeilen zu lesen ist!

 

Ein herrlicher Sonnenaufgang begrüsst uns und den neuen Tag. Während wir die erste Tasse Kaffee und etwas Früchte noch in der Kabine zu uns nehmen, zwitschern draussen lustig die Vögel.

 

Die Sicherheit von Mannschaft und Schiff ist für mich das Wichtigste, wenn man auf dem Meer unterwegs ist. Dazu führen wir vor jedem Auslaufen die folgenden Checks durch: Lina kontrolliert, ob die Bilge trocken ist, schliesst das Seeventil im WC, den Wasserhahnen in der Pantry und alle Luken, legt die persönlichen Lifebelts bereit und spannt die Sicherheitsgurten auf beiden Seiten vom Bug bis zum Heck. Ich kontrolliere beim Motor den Stand des Motorenöls, des Getriebeöls und des Kühlwassers, ferner die Funktionstüchtigkeit der Ruderanlage, des Autopiloten und der Bordelektronik sowie die Befestigungen des stehenden und des laufenden Gutes (Stage, Wanten und Fallen) sowie der Seereling. Auf beiden GPS starte ich die von mir im Voraus programmierte Route von heute. Ein GPS ist mit den Bordinstrumenten verbunden, den anderen verwenden wir im Cockpit als elektronische Seekarte. Die neueste Wetterprognose rufe ich bei Windfinder über SMS ab. Diese sagt für heute Sonnenschein, leichten Wind aus Südosten und Seegang von 0.5 m voraus. Leider weht der Wind genau aus der Richtung, in welche wir fahren wollen! Der Motor wird uns somit vorwärts treiben. Die Segel bereiten wir aber für ein allfälliges sofortiges Setzen vor.

 

Nach halb Zehn laufen wir aus dem Hafen von Civitavecchia aus und verstauen alle Fender und Anbindetaue. ASANA streichelt das leicht gekräuselte Meer, welches im Gegenlicht glänzt. Wir beobachten Fischer und Möwen, die das gleiche Ziel verfolgen. Stündlich nehme ich eine Standortbestimmung vor und übertrage diese auf die Seekarte und ins Logbuch. Während dieser Zeit hat Lina das Ruder in der Hand. Jede zweite Stunde nehme ich die Wetterdaten unserer Wetterstation ins Logbuch auf. Abwechselnd steuern wir ASANA auf Kurs 135 Grad ; um 10 Uhr zieht Santa Marinella an der Küste an uns vorbei, um 11 Uhr S. Severa, um 12 Uhr Ladispoli und um 13 Uhr Maccarese. Diese Ortschaften haben wir bereits auf unseren Fahrten Richtung Rom vom Zug aus gesehen. Dazwischen bleibt immer wieder Zeit, um die Stille, die Weite des Meeres und das durch Lina vorbereitete Picknick zu geniessen. Pierre-Alain und Brigitte folgen uns mit ihrer Moody 425 in einiger Distanz. Etwa um 13:20 Uhr, kurz nachdem ASANA die 900. Seemeile auf dem Meer zurückgelegt hat, fliegt meine Sonnenmütze durch einen Windstoss ins Wasser! Wir fahren zur Übung sofort ein sauberes Hut-über-Bord-Manöver, so dass Lina die Mütze mit dem Bootshaken wieder an Bord hieven kann! Um 14 Uhr sind wir in der Nähe des Flughafens Fiumicino und bestaunen die vielen Starts und Landungen der Passagierflugzeuge, u.a. der A 380 der Emirates. Das Tiber-Delta nähert sich, die Wassertiefe unter dem Kiel nimmt schnell von 40 auf 10 m ab.

 

Wir fahren einen grossen Bogen um den Leuchtturm von Fiumara Grande und erreichen um 15 Uhr den Porto Turistico di Roma in Ostia. Pierre-Alain meldet beide Boote über Funk an, worauf zwei Ormeggiatore uns mit ihrem Schlauchboot einweisen und beim Festmachen am Steg behilflich sind. Die Hafengebühren sind in Italien wohl erheblich höher als in Frankreich, dafür aber sind die Anlagen in der Regel in einem besseren Zustand und die Dienstleitungen der Capitaneria merklich besser. 5 ½ Stunden, wo sind sie geblieben??? (Toni) 

Do 24.05.2012: Segeln vom Porto di Roma nach Nettuno

 

20. Fahrttag (27.5 sm): Kurz nach der Hafenausfahrt setzen wir die Segel. Anscheinend haben die Meteorologen ihre Windvorhersagen ohne Rasmus, den Gott des Windes gemacht! Zu unserem Glück, so segeln wir statt mit nur 2 Bf. im Rücken mit 3 – 4 Bf. herrlich am Wind.

 

Unser heutiges Ziel, Nettuno, betrachten wir als reinen Übernachtungsort; erstmals auf unserer Reise werden wir zum Längsanlegen an einen Kopf-Steg gewiesen. Super, praktisch kein Aufwand für uns! Ein wunderbar milder Abend und eine verhältnismässig milde Nacht folgen! (Lina)

Fr 25.05.2012: Überfahrt von Nettuno zur Insel Ponza mit Umweg

 

21. Fahrttag (43.4 sm): Bei absoluter Windstille laufen wir bereits um 08.55 Uhr aus. Kurz nachher hält uns ein Marineboot auf und weist uns an, wegen scharfer Schiessübungen über eine Länge von sechs Seemeilen unseren Kurs von 145 auf 200o zu ändern. Ein anderes Schnellboot der Marine rast gleichzeitig hinter unserem Heck durch und beschert ASANA und Toni eine unerwünschte Salzwasserdusche! “Bubeli spielä, Bubeli gsund!“ Rund eine Stunde dauert der Umweg, und zurück auf unserem direkten Kurs pendelt sich der Wind langsam ein auf SSE, also praktisch auf die Nase! An Segeln ist nicht zu denken! Trotzdem verschwindet hinter uns langsam die Landschaft. Um 11.00 Uhr sichten wir den Mte. Circeo und den Mte. Circello. Um halb eins lassen sich durch den feinen Dunst die Inseln Palmarola, Zannone und unser Ziel, die Insel Ponza, erahnen.

 

Die Fahrt entlang der bizarren Fels- und Höhlenformationen im Licht des späten Nachmittags verläuft spannend und lässt uns staunen über den Reichtum und die Launen der Natur! Wiederum legen wir längs an; der Ormeggiatore der kleinen Marina Cennarino hilft uns und freut sich über unsere Ankunft: zusammen mit einem Segelschiff aus Bologna sind wir in dieser Saison seine ersten Gäste! (Lina) 

Di 29.05.2012: Segeln von der Insel Ponza zur Insel Ventotene

 

ASANA schafft die 1000. Seemeile auf dem Meer (seit April 2011)!

 

22. Fahrttag (24.1 sm): Auszug aus dem Logbuch:

08:00 Uhr:  NAVTEX und Wetterwelt-SMS sagen für das nördliche Tyrrhenisches Meer für heute sonniges bis leicht bewölktes Wetter mit Wind zuerst SE 1 -2, dann SW 1 – 3, westwärts drehend und leicht bewegte See mit 0.5 m Wellen voraus. Also gute Verhältnisse für das vorgesehene Inselhüpfen.

N.B: der italienische NAVTEX-Sender bringt zuverlässig mindestens zwei Mal täglich Schifffahrts- und Wettermeldungen sowie Wetterwarnungen in italienischer und englischer Sprache. Die Wetter-SMS in deutscher Sprache, welche ich bei Wetterwelt und bei Windfinder abonniert habe, kann ich mit dem Handy nach Bedarf abrufen.

09:45 Uhr:  Alle Checks sind erfolgt. Wir laufen aus dem bezaubernden Ponza aus.

10:05 Uhr:  NW-Wind 1 -2. Der Kurs von 104 Grad Richtung Ventotene liegt an.

12:00 Uhr:  Position 40o 51.7’N 13o 10.8’E, SSW-Wind 1, Seegang 1. Die Umrisse von Ventotene werden im Dunst sichtbar. Mittagessen.

13:00 Uhr:  Position 40o 50.5’N 13o 16.6’E, W-Wind 2, Seegang 1. Weil wir den Wind ziemlich genau von achtern haben, setzen wir, entgegen meinen bisherigen Grundsätzen, den Gennaker allein (ohne Grossegel). Dies zeigt sich als sehr wirkungsvoll, weil wir dadurch nicht vor dem Wind kreuzen müssen! Der Gennaker steht dank Barberholer ruhig und wird nicht durch das Grossegel abgedeckt.

14:00 Uhr:  Position 40o 49.5’N 13o 21.7’E, W-Wind 2-3, Seegang 1-2. Logstand 1000! D.h. ASANA hat die 1000. Seemeile auf dem Meer zurückgelegt. Sie hat ihre Feuertaufe wirklich sehr gut bestanden! Ponza verschwindet achterlich langsam im Dunst.

15:00 Uhr:  Vor der Hafeneinfahrt von Ventotene. W-Wind 3 – 4. Windstärke 4 ist die maximale Windstärke, um den Gennaker noch problemlos ohne Grossegel bergen zu können! Wir stellen fest, dass die Behörden die Bucht, in welcher wir ankern wollten, für Schiffe gesperrt haben! Also laufen wir in den Porto Vecchio bzw. den Porto Nicola ein. Dies ist neben dem grossen Fährhafen ein kleiner, romantischer Hafen, welcher bereits vor rund 2000 Jahren durch römische Sklaven in den Tuffstein gehauen wurde. Er gilt als einzigartiges Werk des Hafenbaus der Römer.

15:15 Uhr   Der Ormeggiatore Enrico winkt uns mit dem Bug voraus in einen freien Platz an der Hafenmole und reicht uns die Mooringleine (auf Italienisch: Corpo morto!) zum Festmachen von ASANA. Die 1000. Seemeile von ASANA feiern wir noch vor dem Aufräumen im Cockpit mit einem Cüpli! 

 

Simone, der Gehilfe von Enrico, erlaubt uns freundlicherweise, seinen WLAN-Anschluss zu benutzen! Wieder einmal staunen wir über die Herzlichkeit, mit welcher wir in den italienischen Häfen begrüsst werden. Ein kleiner Spaziergang durch das hübsche Inselstädtchen mit seinen bunt gestrichenen Häusern rundet den schönen Tag ab. (Toni)

 

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